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Zu Beginn eines Forschungsprojektes muss zunächst bestimmt werden, welcher die Art der Fragestellung ist. Je nach Typ der Fragestellung kommen neben deskriptiven Analysen zwei Arten der Analyse zum Einsatz: Dependenzanalysen und Interdependenzanalysen.
Interpendenzanalysen werden angewandt, um Strukturen zu entdecken. Meist wird hierzu eine grosse Anzahl von Variablen erhoben oder eine grosse Anzahl von Personen gefragt. Zu den Interdependenzanalysen werden beispielsweise die Faktoranalyse, die Clusteranalyse, die multidimensionale Skalierung oder auch Conjoint-Analysen gezählt. Auf dieser Seite werden die ersten beiden näher vorgestellt:
Des Weiteren wird zwischen explorativen und konfirmatorischen Analysen unterschieden. Bei einer explorativen Analyse wird keine Struktur der Daten vorausgesetzt, sondern es wird datengeleitet nach einer Struktur gesucht. Bei einer konfirmatorischen Analyse hingegen ist das Ziel, eine vorgegebene Struktur zu bestätigen.
Bei einer explorativen Faktoranalyse werden viele Variablen zu einem bestimmten Thema erhoben, welche dann mit Hilfe der Faktoranalyse zu wenigen Faktoren zusammengefasst werden sollen. Anders als bei konfirmatorischen Faktoranalyse gibt es keine Hypothesen, die geprüft werden sollen. Zwar gibt es meist eine Vermutung, wie die Struktur aussehen könnte, so dass anhand dieser Vermutung auch die Variablen erhoben werden können. Es gibt jedoch auch Untersuchungen, in welchen ganz ohne Vorkenntnis Strukturen entdeckt werden. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Entdeckung der Big-Five-Persönlichkeitsstruktur.
Ziel einer Faktoranalyse ist das Zusammenfassen von vielen Variablen in wenigen Faktoren. Das folgende Beispiel könnte mittels einer Faktoranalyse untersucht werden (Abbildung 1):
Hier soll untersucht werden, ob die obigen sechs Variablen, denen alle ein Einfluss auf Schulnoten zugeschrieben wird, zu Faktoren zusammengefasst werden können. Die Struktur ist dabei anfangs unbekannt: Bei der Analyse könnte auch nur ein Faktor entdeckt werden oder es könnte sich zeigen, dass es mehr als 2 Faktoren sind. Explorative Faktoranalyse
Mittels einer Clusteranalyse sollen Untersuchungsobjekte zu wenigen Gruppen, sogenannten "Clustern", zusammengefasst werden. Dabei soll zwischen den Gruppen möglichst wenig Ähnlichkeit bestehen.
So könnten beispielsweise die Studenten einer Universität anhand ihrer Erfahrung mit Computern, welche mit verschiedenen Variablen erfasst wird, in Gruppen eingeteilt werden. So könnte die Universität Computerkurse anbieten, die den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe entsprechen (Abbildung 2):
Die Anzahl der Gruppen wird bei einer Clusteranalyse nicht im Voraus festgelegt, sondern erst anhand der Analyse bestimmt. Clusteranalyse